Ob authentischer Reisigbesen, Sträuße mit Zweigen und bunten Blumen, Kränze aus Reben und Efeu oder alte Wagenräder aus Holz, verschönert mit bunten Bändern. Klar ist jedenfalls „wo’s Sträußchen hängt, wird ausgeschenkt.“ Getreu diesem Leitspruch ist die deutsche Straußwirtschaft immer dann geöffnet, wenn entweder ein Besen, Zweig, Kranz oder Rad draußen vor der Tür aufgestellt ist. Durch das Merkmal können Weinliebhabende die saisonalen Wirtschaften sofort erkennen und sich zum gemütlichen Einkehren einladen lassen. Weitere Erkennungszeichen für geöffnete Besenwirtschaften sind ganz klassische Hinweisschilder mit passender Aufschrift.
Jedes der Merkmale wird auch im Sprachgebrauch der Wirtschaft verwendet. Welche Bezeichnung letztendlich verwendet wird, unterscheidet sich vom Herkunftsgebiet der Weinstuben. Während in Württemberg eher die Bezeichnung “Besenwirtschaft” und in Rheinland “Straußwirtschaft” verwendet wird, sind die Bezeichnungen “Rädlewirtschaft” in der Bodenseeregion und “Kranzwirtschaft” in der Region Baden eher gängig.
Gemütliches Innenleben
Traditionelle Besenwirtschaften und deren Stuben sehen rustikal aus und spiegeln durch das Interieur die Arbeit der Winzer und die regionale Weinkultur wieder. Daher wird die Gaststube neben dem typischen Holzmobiliar und dem alten Fachwerk aus Holz mit Gegenständen von Weinbauern dekoriert. Wie zum Beispiel Weinfässer und historische sowie traditionelle Werkzeuge aus dem Weinbau, um den Wengert zu bestellen. Die Wände sind dekoriert mit Bildern der Winzerfamilie. Der Eingang wird durch geschwungene Weinreben verschönert und während der Saison mit fruchtig-süßen Trauben bestückt.
Wohlfühlatmosphäre zu bieten ist Ziel und Tradition jedes Winzers, der eine Besenwirtschaft betreibt. Sodass die Gäste gerne und lange in der Weinstube bleiben und das ein oder andere Viertele mehr bestellen.