Rebsorten & Weine

Die Weinkultur in Deutschland ist über 2.000 Jahre alt. Vor dieser Zeit wurde zwar selbst noch kein Wein angebaut, aber bereits importiert. Geht es um die Produktion von Wein, welcher aus Trauben hergestellt wird, spricht man immer von Rebsorten. Davon gibt es über 10.000 auf der ganzen Welt. Diese bestimmen Struktur, Geschmack, Haltbarkeit und Ausbaupotential eines Weines. Darüber hinaus haben das Klima und die Bodenbeschaffenheit der Anbauregion Einfluss auf die Weineigenschaften.
 
Heute erstreckt sich das Weinbauland Deutschland über 13 Anbaugebiete von der Elbe bis zum Bodensee. Auf insgesamt 103.421 Hektar Fläche werden über 100 verschiedene Rebsorten angebaut. Zwei Drittel davon weiße und ein Drittel rote Sorten. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland im Anbau von Riesling- und Weißburgunder weltweit an der Spitze.

Geschützte Ursprungsbezeichnungen

Das EU-weit einheitliche Kennzeichen „Geschützte Ursprungsbezeichnung“ steht für die Herkunft eines Lebensmittels. Produkte, die dieses Siegel tragen, müssen in einem festgelegten Gebiet nach bestimmten Kriterien erzeugt, verarbeitet und hergestellt werden. Sämtliche Produktionsschritte müssen in der betreffenden Region erfolgen. Das betrifft auch die Weinbaugebiete. Es ist genau geregelt, welche Rebsorten mit geschützter Ursprungsbezeichnung zugelassen sind. Es gibt Reben, die sich eher dafür eignen, in warmen und trockenen Gebieten angebaut zu werden, während sich andere in kühleren Klimata wohler fühlen.

Weiße und rote Rebsorten

Bei der Weinherstellung ist zwischen unterschiedlichen Rebsorten zu unterscheiden. Aus weißen und roten Rebsorten werden entweder Rotwein oder Weißwein gekeltert, wobei jede Sorte ihre eigenen besonderen Merkmale aufweist. Allein durch die Farbe, verbindet man als Weinkenner schon im Voraus einen Geschmack und einen Stil, den man am liebsten mag. Nicht jeder Wein wird aus nur einer Rebsorte hergestellt. So wird zum Beispiel der Bordeaux Rotwein aus mindestens drei unterschiedlichen Rebsorten gekeltert.

Auch aus roten Trauben wird Weißwein hergestellt, was daran liegt, dass die Trauben zwar eine rote Schale, aber helles Fruchtfleisch haben. Genauso kommt auch der hellrote Roséwein von roten Weintrauben.

Wann sich die Trauben zur Verarbeitung am besten eignen, ergibt sich je nach Reifezeitpunkt der Rebsorte. Es gibt frühreife und spätreife Rebsorten. Der optimale Reifezeitpunkt ist erreicht, wenn Zucker- und Säureanteil der Traube das ideale Verhältnis haben.

Weiße Rebsorten

Fast die Hälfte der insgesamt 103.180 Hektar Weinanbaufläche in Deutschland fällt auf weiße Rebsorten zurück. Deshalb sind auch nahezu die Hälfte aller Weine weiß. Die beliebtesten mit der größten Marktbedeutung sind der Riesling, der Müller-Thurgau bzw. Rivaner und weiße Burgundersorten. Vor allem in der Region der Mosel oder dem Mittelrhein überwiegen weiße Weinsorten im Anbau. Die Pfalz hat sich in den letzten Jahren zum größten Anbaugebiet des weißen Rieslings entwickelt. Der Boden, die Anbauregion, die Art der Verarbeitung sowie die anschließende Lagerung haben Einfluss auf das Endergebnis des Weines. Es gibt weiße Rebsorten, aus denen trockener Weißwein, halbtrockener und süßer Wein gewonnen wird.

Rote Rebsorten

Auf einem Drittel der verfügbaren deutschen Rebflächen werden rote Rebsorten angebaut. Zwar sind die weißen Weinsorten noch immer an der Spitze, die Nachfrage nach deutschen Rotweinen steigt aber kontinuierlich. Die Produktion von Rotwein ist in Rheinhessen, Pfalz und Württemberg am größten. In keiner anderen Region ist die Fläche, auf der rote Weinreben angebaut werden, so groß wie an der Ahr. Insgesamt werden hier 82 Prozent der Flächen von Winzern mit roten Rebsorten bestockt. Besonders die Burgundersorten wie der Spätburgunder sind gefragt. Ebenfalls beliebt sind Dornfelder und Klassiker wie Portugieser oder Lemberger. Auf dem Markt der deutschen Weinregionen haben sich zudem auch neuere Sorten wie Regent, Merlot oder Cabernet etabliert.

Geschmacksvielfalt der Trauben

Die Seele einer Traube ist ihr Geschmack. So lassen sich die facettenreichen Aromen bereits erkennen, wenn man eine reife Weintraube probiert. Wer schon bei einer Weinverkostung dabei war, hat es vielleicht schon von echten Profis mitbekommen. Geschmack und Geruch eines Weines wird in Primär-, Sekundär- und Tertiäraromen unterteilt. Die Primäraromen stammen direkt aus der Frucht und kommen somit aus den Beeren selbst. Während der Verarbeitung der Trauben und des Gärprozesses entstehen dann die Sekundäraromen. Sie geben dem Wein seinen süßen Geschmack und erinnern an Aromen wie Honig, Banane oder Hefe. Zuletzt intensivieren sich die Tertiäraromen, durch den weiteren Reifeprozess in der Flasche, im Stahltank oder im Fass. Diese sind herb und schmecken holzig, ledrig oder erdig. Je älter der Wein, desto intensiver die Aromen. Jede Rebsorte hat ihre eigenen Duft- und Geschmackseigenschaften.

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Stimme Mediengruppe

Quelle: Stimme Mediengruppe destination.one

Zuletzt geändert am 02.02.2023

ID: a_20900